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Donnerstag, 03. Juli 2025

Der nächste Schritt ist wichtiger als Resultate

Florian Flabb hat seine erste Saison als Coach am OrangeCampus hinter sich. Warum Resultate schön, aber zweitranging sind und was sein Jahreshighlight war, erzählt er im Blog.

Es hätte schlechter laufen können im ersten Jahr. Das ist doch in Oberschwaben schon ein sehr großes Lob, oder? Spaß beiseite: ProB-Playoffs als jüngstes Team der Liga, mit der NBBL die Vizemeisterschaft geholt, auf persönlicher Ebene die Auszeichnung als Coach of the Year in der NBBL: Die Resultate der Saison lesen sich sehr positiv.
Foto: Harry Langer
Wichtiger ist aus meiner Sicht aber das, was dahintersteckt. Resultate sind das eine. Versteht mich nicht falsch: Es ist toll, in vielen Wettbewerben gut abzuschneiden und zu sehen, wie die Talente um Titel mitspielen. Spannender ist aber die Entwicklung hinter den Erfolgen – gerade auf individueller Ebene. Das ist nämlich genau der Grund, warum ich im vergangenen Sommer nach Ulm an den OrangeCampus gekommen bin. Hier gibt es ein sehr durchlässiges und ganzheitliches Konzept mit vielen kompetenten Coaches, das die Spieler in den Vordergrund stellt. Diese klare Idee des Vereins ist einzigartig und unterscheidet sich aus meiner Sicht auch von anderen Standorten. Gleichzeitig macht es, gemeinsam mit den infrastrukturellen Rahmenbedingungen, die der OrangeCampus bietet, diesen Arbeitsplatz für Coaches wie mich und jeden Spieler so besonders.
Foto: Harry Langer
Das Schöne ist, dass diese Durchlässigkeit auf jeder Ebene gegeben ist. Jungs machen den nächsten Schritt von der NBBL in die ProB, von dort aus ans College oder in die BBL und den EuroCup – und wiederum auf diesem schon sehr hohen Level wie in Form von Noa und Ben den ultimativen Schritt in die NBA oder natürlich auch die EuroLeague. Ich glaube und weiß auch, dass die Spieler das spüren. Der Weg zum Profibasketballer wird einem hier in Ulm, hier am Campus ganz deutlich aufgezeigt. Es gibt viele Beispiele, die unterstreichen, dass es möglich und nicht unrealistisch ist. Man kann es auch kaum übersehen. Fast täglich gibt es Verantwortliche und Scouts aus der NBA, von US-College-Teams, von anderen Mannschaften in Europa, die um die Jungs herumschwirren, sie beobachten, mit ihnen sprechen.
Foto: Harry Langer
Ich muss zugeben: Es macht mich auch ein klein bisschen stolz, wenn ich die Entwicklung der Spieler sehe. Das gilt für Jungs aus meiner Zeit noch in Düsseldorf, aus den Sommern mit dem DBB und natürlich auch jetzt in Ulm. Bei der Vielzahl an Teams und Spielern geht es fast manchmal unter. Aber: Die Spieler sind keine Ware, sondern fast immer tolle Menschen, die wir Coaches auf ihrem sportlichen Lebensweg begleiten dürfen. So entstehen auch Freundschaften und ich beobachte ganz genau, welchen Weg sie nach ihrer Zeit mit mir oder hier in Ulm einschlagen.

Da bin ich aber nicht der Einzige, dem das so geht. Ob mit „Ty und Ty“ als Coaches der Profis oder anderen Trainern, denen ich über den Weg laufe: Man tauscht sich immer wieder über Ehemalige aus, aber natürlich auch über aktuelle Herausforderungen in seinen Teams. Allgemein ist die Kommunikationsbasis hier am Campus besonders. Es gibt keine festen Meetings oder Ähnliches, in denen wir Coaches uns austauschen. Thorsten und Chris machen einen guten Job, in dem sie Menschen hier vor Ort zusammenbringen und so Austausch kreieren. Gerade für mich als jungen Coach ist das ein ganz wichtiges Tool, um von erfahreneren Trainern Dinge mitzunehmen und zu lernen.
Foto: Harry Langer
Ganz grundsätzlich ist es fast unmöglich, durch den Campus zu laufen und nicht ins Gespräch zu kommen. Hier ist immer was los. Ob Spieltage mit der ProB oder auch allen Jugendmannschaften, Public Viewings zu Olympia oder in den BBL-Playoffs, spezielle Turniere, es wird einem nicht langweilig. Auch wenn es aus meiner Sicht viele Highlights in der abgelaufenen Saison gab, sticht eines doch noch hervor: das ANGT. Die Atmosphäre war überragend. Ulm hat es hier wirklich geschafft, ein klasse Produkt zu liefern, das abseits des normalen Heimspieltages ein Mega-Event war.

Ich bin schon sehr gespannt, welche Highlights die kommende Saison liefert. Ob ein Titel rausspringt, ein MVP-Award für einen der Jungs? Oder wieder Final-Four-Teilnahmen? Wir werden sehen. Viel wichtiger als diese blanken Resultate ist das, was mit viel Trainingsfleiß, Hingabe und Leidenschaft für den Sport entsteht: der nächste Schritt auf dem Weg zur Erfüllung des Kindheitstraums Basketballspieler. 
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